Die Hoffnung stirbt zuletzt doch nicht

Wir sitzen in Hurghada auf dem Flughafen. Jeder Uniformierte Ägyptens durfte heute mal unseren Pass sehen, ein wenig am Körper rumstreichen, Schuhe, Socken und Gürtel auf korrekten Sitz kontrollieren und ein paar herrische Anweisungen geben.


Das mit den ständigen Kontrollen, dem vielen Militär und den riesigen glitzernden Goldsternen auf den Schulterklappen sei Sisis Fetisch, erzählt uns Achmed, unser heutiger Taxifahrer. An jeder Ecke warten bewaffnete Vertreter des Staates und finanzieren ihre Arbeitsstelle durch Kassieren von Gebühren. Einfahrt in den Flughafen und eine Stunde Aufenthalt kostet Achmed umgerechnet 15 Euro, Rückfahrt nach Safaga und damit Verlassen der Stadt wohl auch, wenn auch nicht so viel – und vielleicht habe ich die Antwort auf meine Frage nach dem Sinn des Kontrollpunktes mitten auf der Strecke auch falsch verstanden. Unter Mubarak wäre jedenfalls nicht so schamlos zugelangt worden, den meisten ging es besser. Am schlimmsten sei die Geheimpolizei, Ägyptys reden eigentlich viel und mit allen, das könne aber heutzutage schnell in den Knast führen, viele würden deshalb nichts mehr sagen.

Das bessere Wetter bleibt ihnen, das Land ist auf seine eigene, wüstige Art wunderschön. Und manchmal geht es schnell, dann beginnen die Verhältnisse zu tanzen, alles wird anders. Vielleicht ja besser.
Wir sitzen mit leichter Frostangst in unseren Flipflops da und warten auf das Boarding.