Traumjob

„Also, Herr, äh, Herr, na, Dings, hier der Vertrag. Dreitausend Euro monatlich, Cash in den Briefkasten, pünktlich am Ersten, bis ans Ende ihrer Tage. Und sie gucken dafür rum, auch mal mit Fernglas, Insekten, Vögel, Eichhörnchen, sie wissen schon.“
„Muss er da ordentlich Buch führen?“, wirft die Liebste ein. „Das könnte schief gehen.“ Womit sie recht hat.
„Nee, hin und wieder eins füttern, gestüm machen, die Schafe immer grüßen, die brauchen Aufmerksamkeit und Zuwendung, sonst wird die Wolle rauh, so was.“
„Wo muss ich unterschreiben?“, frage ich schnell, bevor er es sich anders überlegt.
„Hiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeee….“, geht seine Antwort in erzgebirgisches Sirenengeheul über und ich wache auf.
Mist, zu langsam gewesen.

Zwischen Traum und Traum

Nachts, irgendwo
Um 4 werde ich munter. Das leise Murmeln der zwei Mütter auf den Sitzen gegenüber habe ich als bizarre Gespräche in deutsch und russisch in merkwürdige Träume eingebaut, leider gelingt es mir nicht, diese festzuhalten und aufzuschreiben. Der Waggon ist voller Zombies, die zwischen Schlafen und Wachen gefangen sind, in beim Anblick schmerzenden Positionen verharren, vielleicht seit Stunden. Der Umgang der wenigen Wachen mit ihren geistig abwesenden Mitreisenden wirkt sorgsam, man steigt vorsichtig über in den Gang ragende Gliedmaßen, wechselt sich beim Ablegen des Kopfes auf dem Tisch ab. Es kommt auch kein Essenwagen mehr vorbei. Ich habe überhaupt keine Vorstellung, wo wir uns befinden und schlafe wieder ein.