Konfuzius sagt: „Xiexie!“

Ihr Lieben,

Shenzhen war viel angenehmer als erwartet. Durch die nervtötende Suche des Panda Hostels – Eingang ist in der Bank of China, falls mal jemand dort stranden sollte – ging mir China allerdings erstmal ordentlich auf den Wecker. Mit dem Polizisten, der mich direkt am Ausgang der Metrostation Lo Wu nach flughafenähnlichen Einreiseformalitäten an einen Taxifahrer verkuppeln wollte, kam ich dagegen noch klar, ebenso mit diversen Verkäufern unglaublich billiger Markenware – Chanel, Dior – wirke ich wirklich, als ob ich das kaufen würde? Meine Strategie ist immer Zurückfragen, irgendwas will man ja meistens wissen, wo das Hostel ist zum Beispiel. Auf Englisch natürlich, am besten gleich konkret mit Screenshot von Googlemaps. Bisher haben alle sofort den Rückzug angetreten.

Die zwei anderen Ausländer, die außer mir in Shenzhen sind, habe ich dann im Hostel gesehen. Suzan aus Bosnien-Herzegowina habe ich aus Versehen gefragt, wo denn das Stadtzentrum ist und was sie so zum Essen empfiehlt. Die halbe Stunde hätte ich eher in mit der Metro rumfahren investieren sollen. Ich weiß jetzt, dass sie „in electronic Business macht“, Englisch aus Liedern gelernt hat, ihre Schwester irgendwo im Westen wohnt, in Bosnien Filme nicht synchronisiert werden und daher alle jede Sprache sprechen – selbst beigebracht! – und dann empfiehlt sie Kentucky Fried Chicken um die Ecke. Die kriegt keine Visitenkarte von mir!

Zur Station Chengongmiao fahre ich später wegen des Namens und weil sich mehrere Linien dort kreuzen, was Jubel, Trubel, Geschäftigkeit verheißt. Das stimmt nur zum Teil, mit dem Gewusel in Hongkong ist es nicht vergleichbar.

China gefällt mir im Dunklen. Die erste Sandwichverkäuferin nach dem Aussteigen hat alles wieder gerichtet. Ich zeige auf ein paar lustige Zeichen, lache sie an und sie freut sich ehrlich darüber, lässt mir einen Steak-Käse-Sandwich zusammenbauen (später entdecke ich das auf einem Reklameschild, hätte sowas unchinesisches aber wahrscheinlich nicht bestellt, wenn ich das gewusst hätte), empfiehlt mir einen Gong Cha dazu, eine Art Eistee. Xiexie – Danke! Gesprochen wird das wie Chjechje, das ch wie in Lächeln, das je wie in jetzt. Das macht das Grinsen natürlich einfach, Xiexie wird sofort zu meinem vorläufigen Lieblingswort.

Bilder folgen später, das macht im chinesischen Intranet weniger Spaß als erwartet.

Bleibt gesund!

…kuss /mischenka