Strahlend wird die Zukunft sein!

„Also ich möchte das nicht!“, wiederholt Frau Pinoschka ein winziges Eckchen zu bestimmt und ein wenig zu laut. „Wirklich nicht.“ „Du hast ja aber gar keine Chance, weil ich es ja möchte.“ Herr Pinoschka grinst und fängt noch einmal von vorn an.

„Wenn ich irgendwann sterbe, hoffe ich, dass es dann schon an der Zeit ist, sein Bewusstsein ins Internet zu übertragen. Da kann ich ewig leben und noch die Urenkel und Urururenkel aufwachsen sehen.“ „Und wenn der Strom ausfällt?“, fällt ihm Ehefrau Pinoschka ins Wort, doch Herr Pinoschka macht sich darum keine Sorgen. „Das wird schon nicht passieren, außerdem ist das ja alles so groß und weitläufig angelegt, da findet sich schon ein Eckchen, wo noch Strom ist.“ Er grinst wieder.

‚Er grinst ziemlich oft‘, denkt Frau Pinoschka und findet das Grinsen gerade nicht sehr anziehend. „Hältst du es denn ewig ohne mich aus? Nicht nur ein paar Tage oder Wochen, nein, ewig! Weil ich, ich möchte das nicht! Auf mich musst du dann schon verzichten!“ Sie lehnt sich zufrieden zurück, auf dieses hervorragende Argument hat noch kein Mann eine überzeugende Antwort gefunden.

„Och“, Herr Pinoschka macht eine Kunstpause. „Was och“ will Frau Pinoschka schon ein winziges Eckchen zu scharf und ein wenig zu laut ausrufen, „och, in so einem Computernetz ist alles möglich,“ fährt Herr Pinoschka fort, „zum Beispiel könnte ich dich ja einfach erschaffen. Das sind ein paar Bits und Bytes, ein bisschen Magie, ein wenig Ausprobieren und ein paar Bugs.“ „Ich bin doch kein bisschen Bits und Bytes!“, geht Frau Pinoschka sofort in Habachtstellung, obwohl ihr die Magie durchaus gefallen hat. „Doch nicht du“, wehrt Herr Pinoschka ab, „das Ganze. Wenn mein Verstand schon in dem Ding drin ist und nicht mehr hier draußen, dann müsste es doch ausreichen, wenn man sich die Dinge, die man braucht, einfach vorstellt. Dich zum Beispiel. Ich stelle mir dich vor, so wie ich dich kenne, so wie du bist. Und schon bist du auch im Computer.“

„Was soll ich denn dort, ich kenne mich ja nicht mal mehr mit meinem Geschirrspüler aus!“ Frau Pinoschka ist gerührt von ihrem Mann, dass er sie mit in den Computer nehmen will, einfach so. „Da bleibt von dir aber nur das übrig, was ich von dir kenne und was ich zulasse, du zu werden.“ Herr Pinoschka grinst wieder. „Ich werde natürlich nicht an all unsere Streite denken, die habe ich bis dahin vergessen. Ich muss ja dann die Ewigkeit mit dir verbringen, da lässt man solche Sachen lieber ruhen. Aber nacksch biste wahrscheinlich.“