„Do I have to eat it all?“, frage ich Sukhman, der neben mir im perfekten Schneidersitz thront, während ich eher wie eine abgestürzte Ente wirke. Er versteht die Frage nicht. Vor mir steht ein Blechtablett und ein Blechnapf, ich bin einer von täglich bis zu 75.000 Verköstigten beim Langar Meal im Golden Temple Amritsar.
Kommt Zeit, kommt Bus
An der Säule 104 stehen jede Menge Menschen, Busse kommen, aus ihnen lehnt immer ein Ausrufer, der nicht zu verstehen ist, es aber sein sollte. Vor einer halben Stunde hätte mich mein rollendes Bett nach Jodhpur einsammeln sollen.
Go with the flow
„I want to marry a Punjabi girl!“, sagt Kady, als wir Delhis bekanntesten Sikh-Tempel erreichen.
Ah, daher weht der Wind.
Hör auf mit deinem Blabla!
„Sorry, but I just want to be alone!“ Mit großen Schritten durchschreite ich Neu-Delhi, wie aus dem Nichts ist gerade ein relativ kleiner, schmächtiger Inder neben mir erschienen und fragt mich, wie es geht, wo ich herkomme, erzählt mir, wo ich bin und will mich vor Trickbetrügern warnen, alle außer ihm hätten es nur auf‘s Geldverdienen abgesehen. “I don’t want to sell you something Sir!”
Sie werden ja alle wiedergeboren 🙈
Indira Gandhi gefällt das!
Wahrscheinlich war ich einfach zu müde oder Indira Gandhi macht es Neuankömmlingen wie mir unnötig schwer, aber ehe ich wusste, was gerade geschah, war ich aus dem Flughafen raus und kam nicht wieder rein. Alles bewacht, teilweise mit der Maschinenpistole.
And the beat goes on (bald)
Meine Augen fühlen sich an, wie nach einer durchtanzten Nacht im Sektor, zugequollen, sie wollen gar nicht aufgehen. Allem, was sonst noch so ich ist, fehlt der Beat, der Rhythmus. Die Welt lärmt und wackelt mit lautem Rauschen und Vibrieren, aber Party ist hier nicht.
Sie haben Ihr Ziel erreicht!
Der ICE1558 ist superpünktlich und supervoll. Vor allem mit Bundeswehrsoldaten, alle mit ihrem Namen an der Jacke.
Noch mehr Glück in Indien findien
Platzhalter sind wichtig, möglichst vorn an den Füßen, damit man die Beine im Flugzeug ausstrecken kann. Das hier wird sich in den nächsten Tagen in meinen Notizzettel verwandeln.
Ano, chutnalo dobře.
115 Stockwerke bin ich hochgestiegen, behauptet mein Telefon und lobt mich dafür. Mir kommt es viel mehr vor.
Der Blick aus dem 115. Stock ist atemberaubend, nach links blickt man bis schätzungsweise Poznań, rechts breitet Tschechien seine mit Nakládany Hermelin und Smažený Sýr lockenden Arme bis zum Horizont aus. Vor uns thront die Sněžka, sicher nochmal weitere 200 Stockwerke hoch.
Und hinter uns nur noch Lachen, Schnaufen und 19 Kilometer bis zur Wossecka Bouda, übrigens eine netzfreie Baude, wenn man dem technischen Gerät mal zeigen will, wer hier eigentlich das Chefy im Hause ist.
Dank einer überaus charmanten Reisebegleiterin sprechen wir jetzt alle fließend Tschechisch und mögen unser Nachbarland noch lieber als vorher. Außerdem ist Sommer. Es könnte gern immer alles so einfach sein.