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Was Roboter auch noch viel besser können mit ihrem maschinengelernten Wissen und den unermüdlichen, durch jahrelanges Training gestählten, elektromechanischen Muskeln ist Einkaufen. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese zeit- und nervenraubende Angelegenheit endlich von unseren künstlichen Freunden übernommen wird.

Jüngste Berechnungen haben nämlich ergeben, dass das zur Aufrechterhaltung des Kapitalismus notwendige Kaufverhalten von echten Menschen aus Fleisch und Blut spätestens 2038 nicht mehr bewältigt werden kann, vor allem, da wir dann – entgegen allen heutigen Vorstellungen – nach wie vor zum großen Teil mit der Herstellung der Waren beschäftigt sein werden und außerdem immer noch schlafen müssen. Das können Roboter, trotz aller Anstrengungen der modernen Wissenschaft, immer noch nicht, das müssen wir Menschen immer noch selbst machen, auch im Jahr 2038.

Roboter werden daher nachts, während wir schlafen und uns von unseren anstrengenden Tagen erholen, scharenweise durch die Altmarktgalerie in Dresden pilgern und in ganz großem Stil Zeug kaufen. So ein Roboter kann je nach Bauart viel mehr tragen und muß auch nicht ständig Bubbletea trinken oder andere Roboter mit Fotos von sich selbst und seiner Umgebung von der Sinnlosigkeit seines Tuns begeistern. Stattdessen kann so ein Hightechautomat, während er in der Altmarktgalerie in Dresden einkauft, nebenbei bei verschiedenen Internethändlern Waren bestellen, die dann idealerweise gar nicht erst ausgeliefert, sondern direkt nach der Bezahlung dem Recycling zugeführt werden, aus Umweltgründen. Roboter brauchen ja nichts, bis auf ein bisschen Strom und ab und zu mal einen Tropfen Öl.

Bezahlt wird das natürlich mit unserem Geld, aber dieser um ein Vielfaches gesteigerte Umsatz ließe auch unsere Gehälter in höhere Höhen steigen, als wir es uns heute noch zu erträumen wagen.

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz könnte dann in noch weit entfernterer Zukunft zur Entscheidung führen, dass die Schritte des Einkaufens und Recyclens übersprungen werden und ein monatlich neu zu bestimmender Betrag direkt an die Hersteller überwiesen wird, natürlich auch aus Umweltschutzgründen.