Dragu heißt eigentlich gar nicht Dragu, geliebt wird er wahrscheinlich auch nicht. Oder nur manchmal, gerade zum Beispiel von mir.
Dragu, rumänisch für Geliebter, ist ein sportlicher Hund, mit lustigen kleinen, dreieckigen Hängeohren. Er lebt beim Zeltplatz Babou in Breb, einem ziemlich urigen Dorf im Maramureș-Gebirge. Jeden Morgen rennt und bettelt er um die Zeltplatzbewohnys, zwickt ihnen in die Waden, zerrt hier und da an Hosenbeinen. Und läuft dann mit den ersten mit, die mit Rucksäcken losziehen. Zeigt ihnen den Weg auf die Gipfel der Gutin-Berge, eine Wanderung von immerhin 18-27 Kilometern, je nach Tour. Jeden Tag. Man sieht es ihm an. Unterwegs kommt man an seinen Lieblingsplätzen vorbei, wo ausgiebig schlammgebadet, Rehen nachgejagt und über die Wiesen getobt wird.
„Er braucht eine konsequente Erziehung, alleine kann man so einen auch nicht zu Hause lassen. Überhaupt, solche Hunde gehören nicht in die Stadt, die gehen da ein.“ Die Liebste hat wie immer recht, was anderes wollte sie hier sicher auch nicht lesen.
Ein bißchen Sehnsucht bleibt, vielleicht bei uns beiden, bei Dragu und bei mir.
Wir richten das Auto langsam Richtung Heimat aus, haben heute den fröhlichen Friedhof besucht, gehen sicherlich nochmal hier oder da wandern.
Wie ist eigentlich das Essen?
Nun ja, im liebevoll betriebenen Öko-Gartenlokal Breb 148 hat es super geschmeckt, ansonsten reißt mich die Küche hier nicht vom Hocker. Viel Polenta, Kartoffelbrei, Fleisch dies das, kaum vegetarische Gerichte, wenig Gewürze. Aber wir sind da anspruchslos, kauen morgens Müsli zum Kaffee, hin und wieder eine Tafel Schokolade, das Handy behauptet nach dem Wandern, wir müssten fünf davon essen, um wieder bei Null zu landen. 😁
*Hundstage sind eigentlich erst am 23. Juli